Der Zweck der Archimedes Privatstiftung liegt darin, die der Stiftung zufließenden Vermögenswerte so zur Unterstützung der jeweiligen Begünstigten aus dem Bereich der Wissenschaft und Bildung, vorrangig die Universität Innsbruck und der COLE Private School Innsbruck sowie einzelne universitäre/ wissenschaftliche Projekte, wie insbesondere auf dem Gebiet der Softwareentwicklung bzw. Entwicklung eines Tools zum interdisziplinären Informationsaustausch, zu verwenden, dass wenn möglich nicht nur diese von der jeweiligen Zuwendung profitieren, sondern damit für die Republik Österreich die höchst möglich zu erzielende Wertschöpfung verbunden ist.

CV – Sergey Ignatchenko
Der Stifter der Archimedes-Privatstiftung, Sergey Ignatchenko, ist ein international herausragender IT-Sicherheitsexperte, erfolgreicher Unternehmer und weltweit einer der Top-Architekten der IT-Industrie. Seine Kernkompetenzen liegen u.a. in der mathematischen Modellierung von Hochsicherheit für IT-Security, in Methoden hochsicherer Programmierung und in der Ausfallsicherheit von IT-Systemen. Sergey Ignatchenko hat seine Kompetenzen in der Konzipierung von großen IT-Systemen als Voraussetzung für die Nutzung bzw. Optimierung von Schlüsseltechnologien in den Bereichen Industrie 4.0, im Einsatz von autonomen Fahrzeugen und in der Steuerung von Drohnen auch praktisch umgesetzt. Zudem verfügt er als Mathematiker über besondere Kompetenzen im Bereich der Quantenkryptograhie, die eines der zentralen globalen Technologiefelder der Zukunft darstellt. Als Unternehmer war Sergey Ignatchenko im Bereich von Stock Exchange Trading Plattformen sowie in Online-Trading Plattformen erfolgreich tätig. Er ist Inhaber zahlreicher Patente in der Europäischen Union, den USA und Kanada und Autor einer Vielzahl von Fachpublikationen.
Sergey Ignatchenko verfolgt mit der Einrichtung der Archimedes-Privatstiftung folgende Zielsetzungen:
- Er möchte der Republik Österreich, die ihm und seiner Familie während der vergangenen zehn Jahre Heimat geworden ist, danken und etwas zurückgeben.
- Er möchte seine persönlichen Erfahrungen und Fähigkeiten, die er vor allem im Bereich der IT und Mathematik erworben hat, insbesondere für den Wissenschafts- und Forschungsstandort Tirol zur Verfügung stellen.
- Er möchte die Universität Innsbruck dabei unterstützen, ein europaweit anerkanntes Zentrum für IT-Sicherheit zu etablieren und Kompetenzen in Forschung und Lehre für so zentrale Wissens- und Zukunftsfelder wie Kryptographie, Informationssicherheit und virtuelle Währungen zu entwickeln.
- Er möchte damit jungen Menschen in Tirol den Zugang zur besten Ausbildung in diesem zentralen Wissensbereich eröffnen und damit die für die Wirtschaft notwendigen Fachkräfte ausbilden helfen.
Stiftungsprofessur Universität Innsbruck
Die Archimedes-Privatstiftung hat 2015 die Einrichtung einer Stiftungsprofessur für „IT infrastructure and IT systems for very large organisations“ für die Dauer von fünf Jahren ermöglicht, die mit dem renommierten deutschen Prof. Dr Rainer Böhme besetzt werden konnte. Die Professur ist an Universität Innsbruck im Department for Computer Science angesiedelt.
Im Rahmen dieser Stiftungsprofessur werden Lehrveranstaltungen zu Themen wie „information security“, „multimedia security“, Forensik, „computer engineering“, „computer networks“ oder „communication technologies“ angeboten. Zudem werden zahlreiche Bachelor- und Masterarbeiten betreut.
Die wissenschaftliche Arbeit fokussiert sich – wie anhand einer umfassenden Publikationsdokumentation nachzuvollziehen ist – auf folgende Fragestellungen und Themen: Kryptographie insbesondere in Zusammenhang mit Finanzsystemen und virtuellen Währungen; die Authentizität digitaler Informationen, Cyberrisiko-Analysen, die Abwehr von Cyber-Kriminalität, Blockchains und „security for the information sharing economy“.
Stiftungsprofessor Rainer Böhme ist zudem als Berater für die Universität Innsbruck beim Aufbau einer cloud computing-Infrastruktur tätig. Mit diesem Projekt werden diverse IT-Angebote (software-as-a-service, infrastructure-as-a-service, platform-as-a-service) für die Universität Innsbruck und andere österreichische Universitäten entwickelt. Damit verbunden ist die Realisierung beträchtlicher Einsparungspotentiale für die IT-Budget der teilnehmenden österreichischen Universitäten, die auf jährlich € 44 Millionen (für 22 Universitäten in Österreich) geschätzt werden.
Stiftungsprofessor Böhme ist auch beim Aufbau des Austrian Blockchain Centers (eine COMET K1 Initiative, die von der Bundesregierung gefördert wird) aktiver Partner. Zudem vertritt er die Universität Innsbruck im Austrian Desaster Competence Network (ACDN).
Die Stiftungsprofessur von Prof. Böhme hat der Universität Innsbruck den Zugang zu neuen und höchst erfolgreichen Partnerschaften mit einer Vielzahl höchst renommierter Universitäten und Forschungseinrichtungen weltweit ermöglicht. Dadurch konnte sich die Universität Innsbruck im Bereich der IT-Sicherheit als höchst kompetente und anerkannte Einrichtung in Europa positionieren – auch und insbesondere um regionalen Umfeld der weltweit renommierter Einrichtungen wie der TU München oder der ETH Zürich.
Ein besonderer Meilenstein ist die Einrichtung des „Security and Privacy Lab“, die mit der Gründung der Stiftungsprofessor von Prof. Böhme einherging. Dieses „Security and Privacy Lab“ fokussiert sich in seiner inhaltlichen Arbeit auf digitale Forensik, Steganographie und Steganalyse, die Ökonomie der Informationssicherheit, virtuelle Währungen und die Kryptographie finanzieller Instrumente, PET´s (privacy-enhancing technologies) und Cyberkriminalität.
Zudem war unter Leitung von Prof. Böhme die Teilnahme der Universität Innsbruck an einigen nationalen und internationalen Forschungsprojekten möglich. Als Beispiele seien hier das KIRAS-Projekt VIRTCRIME und das Horizon-Projekt TITANIUM genannt.
COLE Privatschule
Nebst der Unterstützung der Wissenschaft besteht ein weiterer Zweck der Archimedes Privatstiftung in der Förderung der Bildung.
Mit der Unterstützung der COLE Privatschule International Schools in Innbruck, einer bilingualen Schule zur Stärkung der sprachlichen Frühförderung von Kindern, hat Sergey Ignatchenko ein starkes bildungspolitischen Zeichen gesetzt. Integration und Bildung brauchen ein hohes Maß an sprachlicher Kompetenz. Die Vermittlung dieser Kompetenz im frühkindlichen Alter stärkt die Persönlichkeit und die Potentiale der Kinder in ihrer künftigen Bildungslaufbahn. Das Anliegen von Sergey Ignatchenko war und ist es, Kindern den bestmöglichen Start in ihre Bildungslaufbahn zu ermöglichen.
Die Geschichte der COLE Privatschule begann im Jahr 1989, als Rosie Ladner-Cole in ihrem Haus in Innsbruck die „COLE English Playgroups“ eröffnete. Ursprünglich für österreichische Kinder von 3 bis 6 Jahren gedacht, wurde dieser Kindergarten bald von Kindern aus aller Welt besucht, deren Eltern in der Nähe wohnten. Bald wurden Englisch-Nachmittagskurse für 6- bis 10-Jährige eingeführt, und aus den „COLE English Playgroups“ wurde das „COLE English Centre for Kids“. Mit den Jahren wuchs das Zentrum und auch das Gebäude wurde erweitert. Nach vielen erfolgreichen Jahren fiel schließlich die Entscheidung, eine private zweisprachige Grundschule (Englisch/Deutsch) für 6- bis 10-Jährige als perfekte Ergänzung für den im Wachsen befindlichen Kindergarten aufzubauen. So entstand im Jahr 2011 der gemeinnützige Verein „COLE Privatschule – Private School e. V.“, gegründet von engagierten Eltern. Die private Grundschule öffnete im September 2013 ihre Pforten. Im Herbst 2014 wurde ein eigener Zubau für die Schulkinder in Betrieb genommen und im Jänner 2015 wurden Kindergarten und Grundschule zu „COLE International Schools“. Ein großer Meilenstein wurde im Sommer 2016 erreicht. Mit Bescheid vom 15.06.2016 des damaligen Bundesministeriums für Bildung und Frauen (nunmehr Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung) wurde der Cole Privatschule – Private School e.V. das Öffentlichkeitsrecht ab dem Schuljahr 2015/2016 verliehen.
Dank der namhaften Unterstützung durch Sergey Ignatchenko bzw. seiner Archimedes Privatstiftung konnte die finanzielle Basis für den Aufbau und Bestand dieser Schule gesichert werden. Die COLE Privatschule ist damit auf dem besten Weg, mit ihrer innovativen, akademisch orientierten, zweisprachigen Bildungseinrichtung am österreichischen Privatschulsektor eine wichtige Rolle einzunehmen.
Ziele für Österreich umsetzen
Mit den Aktivitäten der Archimedes-Privatstiftung unterstützt der Stifter Sergey Ignatchenko den Wissenschafts- und Forschungsstandort Tirol sowie die sprachliche Frühförderungsinitiative in Innsbruck mit konkreten Maßnahmen und Förderungen. Darüber hinaus entsprechen diese Maßnahmen auch den gesamtstaatlichen Zielsetzungen der Republik Österreich. Diese Zielsetzungen finden sich beispielsweise im Regierungsprogramm der österreichischen Bundesregierung bei folgenden Themen/Abschnitten wieder:
- „Schaffung von Rahmenbedingungen für die (temporäre) Verfügbarkeit von projektbezogenen Spezialisten (IT, Technik, Wirtschaft etc.)“ (Seite 16)
- „Fortführung der MINT-Offensive“ (Seite 306)
- „Stärkung Österreichs als attraktiver Standort für internationale Studierende und Wissenschaftler …“ (Seite 309)
- „Exzellenz fördern“, „Exzellenzcluster“, „Emerging Fields“, „Austrian Chairs of Excellence” – (Seite 310)
- „Intensivierung der Sprachförderung in elementaren Bildungseinrichtungen“ (Seite 291)
- „Masterplan Wissenstransfer Wissenschaft-Wirtschaft-Gesellschaft“; „Verstärkte Entwicklung von gemeinsam von Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft getragenen Maßnahmen zur spürbaren Steigerung der Aktivitäten im Bereich F&E, Wissenstransfer, Start-ups und Spin-offs“; „Gründungskulturen und Entrepreneurship-Denken auszubauen…“ (Seite 313)

Die Archimedes-Privatstiftung und ihr Stifter verfolgen mit ihrem Engagement hohe Ziele. Sie wollen die Wissenschaften in Österreich fördern, Österreichs Reputation in der internationalen scientific community stärken, die Beteiligung österreichischer Forschender und Studierender in nationalen und internationalen Fachpublikationen sichtbarer machen, den globalen Wissenstransfer für Österreich aktiv nützen, die Lehre an österreichischen Universitäten stärken und konkrete Forschungsprojekte initiieren und unterstützen. Vieles ist gelungen – manches bleibt zu tun!